(Oberbayrisches Volksblatt vom 08.10.2013)
Auch bei den diesjährigen Kabarett-Tagen in der Wachinger-Mühle in Winkl, einem Ortsteil von Neubeuern, war kein Platz mehr frei. Knapp 200 Zuschauer kamen in den Genuss großartiger Künstler auf kleiner Bühne. Erst brachte Chris Bötcher mit seinem Programm „Spieltrieb” das Publikum zwei Tage lang zum Mitlachen.
Am dritten Tag erteilte Stefan Kröll seinen Geschichtsunterricht „Könixx 1806” im umgebauten Stadl. Kröll verbindet, einzigartig komisch, historische Fakten mit aktuellen Themen.
Mit Kröll auf der Bühne war das Musikkabarettduo De Laddshosen aus Lauterbach, deren Parodie auf den „Bussi-Schorschi” den Höhepunkt des Abends darstellte – Oktoberfest-Stimmung im Wachinger Stadl. Martin Wollmann und Seppe Brem passten mit ihrer Kombination aus allen möglichen Musikrichtungen perfekt zu Stefan Kröll. Belohnung war ein fulminanter Schlussapplaus.
Von Max I. bis Laptop und Lederhose
Stefan Kröll und De Laddshosen lassen im Warngauer Festzelt die bayerische Geschichte Revue passieren
(Miesbacher Merkur vom 14.06.2013: Heidi Siefert)
Geschichte ist langweilig und staubtrocken? Von wegen. Mit „Könixx 1806” räumten Stefan Kröll und De Laddshosen mit diesem Vorurteil gründlich auf. Zum Auftakt des Warngauer Feuerwehrjubiläums begeisterten der Feldkirchner Kabarettist und das Musiker-Duo ein nahezu vollbesetztes Festzelt mit einem pointenreichen und kurzweiligen Programm, das die bayerische Monarchie gekonnt mit aktuellem Zeitgeschehen in Einklang brachte.
Man musste nicht lange warm warden mit dem Trio, das auf Holzstühlen auf der Bühne Platz nahm. Mikrofone und ein Grammophon – mehr Requisiten brauchte es nicht für die dreistündige Bühnenshow, die mit mehreren lautstark geforderten Zugaben endete.
Schon zu Beginn eroberten De Laddshosen Seppe Brem (Gitarre) und Martin Wollmann (Ziach) die Gäste. Neben einem local abgewandelten Biermösl-Blosn-Klassiker von der Feuerwehr gab es ein Liebelied auf eine frische Mass Reutberger, die sich wohltuend vom geschmacklosen Massen-Bier der Großkonzerne abhebe, den Mitmach-Song “Mia sann de Generation XXL” in Anspielung auf den gesellschaftlichen Größenwahn, sowie ein Schmählied auf das Pseudo-Bayerische von Antenne Bayern. Mit hintersinnigen Texten in astreinem Bairisch und flatten Rhythmen begleitete das Du kongenial das Programm von Kröll. […]
Jahresausklang im Augustiner-Keller (Bericht)
Publiziert am 31. Dezember 2012 von RedBuero Schober
Die Kabarett-Serie Der letzte Sonntag von Matuschke (jeden Monat, gestern auch zum Jahresabschluss) war gestern ein voller Erfolg – sowohl wegen des überfüllten Lagerkellers “in der Tiefe” der Gastwirtschaft als auch von Stimmung und Programm her. Dass auch Wirt Vogler mit seinem Bier, seinem Personal und der Küchenqualität seinen Beitrag leistete, versteht sich von selbst.
Der Comedian (so werden Moderatoren und Kabarettisten neuestens genannt) Matthias Matuschik (der BR gesteht, ihm den Kunstnamen Matuschke “verpasst” zu haben) hat diese Abende als “Überraschnungsabnd” konzipiert: Die auftretenden Kollegen (natürlich langfristig festgelegt für jeweils etwa 2o Minuten – “bei Beifall verlängerbar”) werden nicht im Voraus bekanntgegeben., vom “Chef des Abends” pointiert inmitten des größten Wortwitzes des gestrigen Abends eingeführt.
Diesmal waren es Martin Frank (ein junger “Landwirt” und “Babysitter” aus einem bayerischen Dorf, eingeführt als “schon als Embryo festgelegter Spezialfall”)
Die Buschs (Vater und Zauberer-Sohn aus Erfurt; durchaus gelungene Einbindung des Publikums, von einem Viertklässler – “4mal?” – angefangen))
Thieß Neubert (aus dem Münchner Osten, Vertreter des Wortwitzes in Alltags-Sondersituationen)
De Laddshosen (2 Musik-Comedians aus dem Rosenheimer Raum – mit dem stärksten Eindruck auf mich)
Es begann also mit Situationskomik, nicht so sehr Wortwitz, u.a. über die Fussballer unter schwäbischer Führung – WM-Platz 5; Verkehrssituationen (mit “Silberzwiebeln”) und -projekten (Stuttgart 21 wird 1 Jahr vor dem Berliner Flughafen eröffnet werden); Gesangsunterricht (stimmbegabt für Händel)
Es folgte Varietè mit optischem Klamauk und nach der Pause ging es um 22 Uhr weiter mit einem “Jungfrauen-Nymphomaninnen-Tisch” bei der Hochzeit, Kosenamen nach 65
Jahren Ehe (“5 jahre vorher die Vornamen vergessen”), dem “Frauentaubenschlag” an Drogeriewänden (Wimperntusche mit 7-fachem Volumen) bis zu dem Sprecher, der in einer One-Hotel-Night “nur zur Hälfte gerissen” wurde.
Am Ende also 30 Minuten mit 2 jungen Musikern mit Gitarre und Knopf-Quetschn bzw. Mundharmonika: mit ihrem Musikkabarett auf Bairisch. Denken Sie ruhig an bekannte Vorbilder, auch mit bissigen bairischen Texten, mit Geschichten mitten aus dem bayerischen Leben – und doch sind wie wieder ganz anders. Die Stadt Rosenheim hat den Seppe und Martin aus “Lauddaboch” bereits ausgezeichnet, im Internet sind sie auch schon präsent. Sie sangen von der Mutter, die einen Buam nicht weiterbringt (also von einem Junggesellen), das Liebeslied des frisch verliebten Seppe (mitreissend, mit einem “typischen Paarungstanz” in Plattler-Form in der Mitte), einen Blues vom “schönsten Stück eines Mannes: seinem Bauch” (das Weihnachtslied “Es wird sch glei dumpa” ver-rock-t), von der XXL-Generation (“kaffa, kaffa, kaffa”) und als Draufgabe über Bayern hinausblickend “Schön war sie, die Prärie .. die ..Indianer…Also sprach der schwarze Häuptling der Obama!”
walter.schober@cablemail.de
www.europaeischepresseagentur.eu
Starkbieranstich Inntalhalle 2012
(Oberbayrisches Volksblatt März 2012)
[…] Höhepunkt des Rundumschlags war der Gastauftritt der beiden Musiker von “De Laddshosen”. Seppe Brem an der Gitarre und Martin Wollmann an der Ziach nahmen in ihrem Lied den Bussi-Schorsch gehörig auf die satirischen Hörner – zum Gaudium des begeisterten Publikums.